Majestäten der Bürgerschützengilde Selm - Beifang

1960 | Helmut Braß und Toni Große Wichtrup

Helmut Braß und Toni Große Wichtrup

Zäher Vogel ließ Anwärter auf Königsthron verzweifeln

Als 1. Vorsitzender und amtierende Majestät plante Helmut Braß in seiner Regentschaft eine Kugelfangschießanlage .Die Verhandlungen der Grundstücksfragen mit den entsprechenden Eigentümer wurden nach und nach geführt. In vielen Vorstandssitzungen wurde die Schießanlage immer wieder diskutiert.

In der nächsten Jahreshauptversammlung wurde der Schützenbruder Heinrich Hüning zum 2. Vorsitzenden gewählt. Mit zwei Handwerksmeister an der Spitze der Gilde lief das Vereinsleben unternehmungslustiger. Alle Vorbereitungen zum Schützenfest 1963 waren sorgsam getroffen. Ein nächstes Glanzfest war zu erwarten. Der amtierende Jubelkönig Helmut Braß hatte den Schützenbruder Hauptmann Tons Rohde gebeten, einen zähen Vogel anzufertigen. Er nahm diese Bitte ernst und präsentierte ein Musterstück von besondere Härte. Das Aussehen dieses Prachtvogels war außerdem noch mit Fasanenfedern kunstvoll ergänzt. Beim Vogelschießen am traditionellen Montagmorgen kämpfen zum Schluß bei herrlichem Sonnenschein und unter großer Anteilnahme vieler Nachbarvereine und der Bevölkerung Selm - Beifangs die Schützenbrüder Heinz Wellenkamp , Heinrich Schneider jr. Und Josef Große Wichtrup.

Kampf an Vogelstange

Mehr als drei Stunden dauerte der Kampf um die Würde. Nach 14 Uhr ging Heinz Wellenkamp als Sieger herfor. Zur Königin nahm er sich Hedwig Henke aus Alt- Beifang ( Tauschlag) Ein glänzendes Fest wurde gefeiert , die Bevölkerung aus Selm und Beifang war zu Gast . Einen harten Zweikampf auf dem Schießstand bei Henke- Unstedde lieferten sich drei Jahre später ( 1966 ) Heinrich Schneider jr. Und Hubert Niehaus, den Heinrich Schneider jr. Schließlich für sich entscheiden konnte und damit als Heinrich der IV. die Königskette erwarb. Zur Mittregentin erwählte er sich Liesel Bernsmeister.
Somit war in Beifang die Königswürde gewahrt und es schloß sich eine gute Regentschaft an.

Im Jahre 1969 wurde wider die Schützentrommel gerührt . Fieberhaft und mit großer Freude ging man Hand in Hand an die erforderlichen Festvorbereitungen . Bei strahlendem Sonnenschein kämpften drei verbissene Schützenbrüder um die Königskette des Schützenbruders Heinrich Schneider. Ernst Allmrodt , Aloys Bernsmeister und Rudi Wohl hatten den knorrigen Vogel mit Schrot ganz und gar gerupft und gezupft. Die Zeigefinger der Schützen verkrampften in den Abzugsbügel . Man war wegen der unwahrscheinlichen härte des Tieres am Rande der Verzweiflung - War doch der Ehrgeiz bei allen drei Schützen groß. Als Sieger ging dann nach hartem Kampf Schützenbruder Ernst Allmrodt hervor. Seine Ehefrau Anni war ihm in den drei Regentschaftsjahren als Königin eine gute Stütze.

Großzügigkeit lies Ernst Allmrodt seinen Freunden und Bekannten widerfahren. In dieser Zeit hatte das Königspaar sehr viele neue Freunde in allen Kreisen der Bevölkerung gewonnen. Beim zweiten Anlauf entschied Aloys Bernsmeister 1972 das Ringen um die Königswürde im Wettkampf mit Franz Overtheil für sich. Gemeinsam mit Betty Thiemann als Königin löste Bernsmeister die ihm obliegenden repräsentativen Aufgaben ,für die sein Vorgänger Ernst Allmrodt neue Akzente gesetzt hatte, zu größter Zufriedenheit.